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Deutschland hat die Regeln zum Tragen von Masken und zur Hygiene geändert, um sich auf einen Anstieg der COVID-19-Fälle vorzubereiten. Doch nicht alle Beschränkungen wurden verschärft – und nicht alle sind zufrieden.
Die Einwohner Deutschlands müssen sich ab Samstag auf neue Regeln einstellen, die die Ausbreitung des Coronavirus, das die Erkrankung COVID-19 verursacht, eindämmen sollen.
Die Regeln werden eingeführt, da das Land bei kälterem Wetter einen stetigen Anstieg der Infektionen verzeichnet. Die Behörden verzeichneten in den letzten 24 Stunden 96.367 neue Fälle, etwa doppelt so viele wie vor einer Woche.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete die neuen Regeln im Vergleich zu anderen europäischen Ländern als streng, sagte jedoch, Deutschland sei in seinem Vorgehen „nicht schlauer, sondern vorsichtiger“.
Ab Samstag sind Fahrgäste ab 14 Jahren in Fernzügen verpflichtet, FFP2-Masken zu tragen – ähnlich der US-Standard-Atemschutzmaske N95 – anstelle der bisher vorgeschriebenen, weniger schützenden OP-Masken.
Die Gesundheitsminister aller 16 Bundesländer haben sich darauf geeinigt, dass Fahrgäste in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs mindestens dazu verpflichtet werden, chirurgische Masken zu tragen, obwohl dies nach den neuen Bundesvorschriften nicht verpflichtend ist.
Flugreisende hingegen können auf Masken verzichten, was der Praxis anderer EU-Länder und Fluggesellschaften entspricht.
FFP2-Masken sollen nun auch in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen getragen werden. Vor dem Besuch eines Pflegeheims oder Krankenhauses muss ein negativer Test vorgelegt werden und die Mitarbeiter solcher Einrichtungen müssen sich mehrmals pro Woche testen lassen.
Wenn sich die Infektionslage verschlimmert, haben die Staaten die Befugnis, weitere Maßnahmen zu verhängen, beispielsweise die Pflicht zum Tragen von Masken in Innenräumen wie Geschäften und Restaurants. Auch an Schulen und Kitas kann eine Testpflicht eingeführt werden.
Auch an Schulen können die Bundesländer die Maskenpflicht wieder einführen, allerdings nur für Kinder ab 11 Jahren.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz, eine Organisation, die die Interessen schwerkranker, sterbender und dauerhaft pflegebedürftiger Menschen vertritt, kritisiert die neuen Regelungen: Sie gehen entweder zu weit oder nicht weit genug.
Dessen Direktor sagte der deutschen Nachrichtenagentur epd, es gebe keine humanen und effizienten Schutzstrategien für die Altenpflege.
Er sagte, es bestehe Bedarf an „Task Forces, die bei Ausbrüchen sofortige Unterstützung leisten könnten“ und forderte Einrichtungen, die die Trennung von infizierten und nicht infizierten Bewohnern von Pflegeheimen ermöglichen.
Er bezeichnete es allerdings als überzogen, dass Pflegeheimbewohner nun auch außerhalb ihrer Zimmer FFP2-Masken tragen müssten.
Diese Maßnahme wurde auch vom Bundesverband der Seniorenorganisationen Deutschlands (BAGSO) verurteilt, der darauf verwies, dass von keinem anderen Teil der Bevölkerung erwartet werde, dass er zu Hause trotz vier Impfungen eine Maske trage.
Es hieß, die neuen Regeln ignorierten die Bedürfnisse der Bewohner von Pflegeheimen nach sozialem und körperlichem Kontakt.
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tj/sms (AP, dpa, epd)
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