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Gesichtsmaske, Gesichtsschutz, FFP2, N95 – was ist der Unterschied?

May 31, 2023May 31, 2023

Eine neue Studie belegt: FFP-3-Masken bieten einen sehr guten Schutz im Umgang mit infektiösen Patienten. Medizinische OP-Masken reichen in Krankenhäusern jedoch nicht aus. Eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Masken.

Eine neue britische Studie zeigt: Krankenhäuser, in denen Ärzte und Pfleger auf strenge Hygiene achten und FFP3-Masken tragen, konnten COVID-19-Übertragungen um fast 100 Prozent eliminieren. Das beweist: Masken wirken – mal mehr, mal weniger.

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben die meisten Länder weltweit eine Maskenpflicht für öffentliche Räume, öffentliche Verkehrsmittel und Geschäfte eingeführt. Auch in Deutschland galt während der letzten Corona-Welle eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und Büros, in Zügen und Bussen sowie in Taxis. Zunächst genügte eine selbst gefertigte Textilmaske, später wurde eine FFP2-Maske – in anderen Teilen der Welt als KN95, N95 oder P2 bekannt – vorgeschrieben. Wir erklären, was die verschiedenen Standards bedeuten.

Während des größten Teils des letzten Jahres schreibt die Verordnung in Deutschland vor, dass in den meisten öffentlichen Bereichen mindestens eine einfache Gesichtsmaske getragen werden muss. Dabei handelt es sich um ein Stück Stoff, das Mund und Nase vollständig bedeckt. Sogar ein Kopftuch oder ein Schal wären geeignet. Beim Ausatmen wird der Luftstrom und damit die Distanz, die Keime zurücklegen können, gehemmt. Und schon dadurch verringert sich die Ansteckungsgefahr für andere Menschen deutlich.

Der Zweck solcher Masken besteht nicht darin, die Menschen, die sie tragen, vor einer Infektion zu schützen: Sie schützen die Menschen und alle anderen vor den Keimen der Träger. Da die Übertragung häufig durch asymptomatische Personen erfolgt, ist jeder ein potenzieller Virusträger.

Die Logik hinter der Maskenpflicht lautet daher: Wenn sich alle daran halten, sinkt das Infektionsrisiko in der Gesellschaft insgesamt.

Stoffmasken sollten häufig gewechselt und in heißem Wasser gewaschen werden, um das Überleben von Viren zu verhindern.

Solche medizinischen Gesichtsmasken sind das professionelle Äquivalent zur Stoffmaske. Sie bestehen aus dünnen Einwegtüchern und Vlies und werden von Ärzten und Assistenzkräften vor allem dazu verwendet, um zu verhindern, dass sich ihre Patienten auf Operationstischen mit Keimen und Krankheitserregern anstecken. Wenn der Träger der Maske beispielsweise hustet oder niest, fallen die meisten Tröpfchen aus aus Mund und Rachen bleiben in der Maske hängen.

Dies funktioniert nur, wenn die Maske regelmäßig gewechselt und hygienisch und sicher entsorgt wird. In der Chirurgie müssen Ärzte ihre Maske mindestens alle zwei Stunden wechseln. Wird eine solche Maske wiederholt getragen, verliert sie schnell ihre Wirksamkeit.

Während der Pandemie sind hochwertigere Masken mit besserer Filterung praktisch überall in der Ärzteschaft zum Standard geworden.

Obwohl das Virus meist über den Mund oder die Augen in den Körper gelangt, spielen die Hände bei Infektionen eine wichtige Rolle.

Wenn Sie sich für das Tragen einer Maske entscheiden, sollten Sie sich wahrscheinlich auch für eine Schutzbrille entscheiden. Die OP-Masken halten die Viren zwar weniger wirksam fern, dienen aber lediglich als ständige Erinnerung daran, die Nase nicht mit den Händen zu berühren, wenn sie juckt. Sie sollten sich auch nicht die Augen reiben.

Neben OP-Masken, die eher wie mehrlagige Einweg-Küchentücher aussehen, gibt es auch Halbmasken mit echter Filterwirkung. Diese sind eher denjenigen bekannt, die in staubiger Umgebung oder mit Aerosolen arbeiten. Es gibt sie entweder als Einwegmasken, meist aus stark gepresster Zellulose mit Filterelement und Ausatemventil, oder als Kunststoffmasken, in die dann ein passender Filter eingelegt wird.

In der Europäischen Union werden diese Maskentypen in drei FFP-Schutzklassen (Filtering Face Piece) eingeteilt.

Obwohl Masken der Schutzstufe FFP1 immer noch besser sind als OP-Masken, bieten sie nicht den gewünschten Schutz vor Viren. Sie sind zum Beispiel für Tischler gedacht, die an Bandsägen mit Vakuum-Absaugsystemen arbeiten. Bauherren tragen sie möglicherweise, um den gröberen Staub aufzufangen, den Staubsauger nicht aufnehmen können. Maurer können sie auftragen, bevor sie Zement mit Kellen mischen, wodurch etwas Staub aufgewirbelt wird.

FFP2-Masken (entsprechend anderen internationalen Standards, bekannt als N95-, KN95- und P2-Masken) werden in Altenpflege- und Pflegeheimen immer häufiger eingesetzt. Deutschland hat sie während der dritten Welle 2021 in Bussen, Bahnen und Supermärkten vorgeschrieben. Sie bieten dem Träger einen gewissen Schutz vor Viren, sollten jedoch nicht bei Kontakt mit hochinfektiösen Patienten verwendet werden.

Angesichts des vorübergehenden Mangels an Hygienematerialien während der ersten Corona-Welle im Jahr 2020 kündigte das Robert Koch-Institut damals an, dass medizinisches Personal in Infektionssituationen FFP2-Masken anstelle der üblichen FFP3-Masken tragen könne, wenn keine FFP3-Masken verfügbar seien. Nun besteht kein Mangel mehr an hochwertigen Masken für solch kritische Arbeitnehmer.

Nur FFP3-Masken (entspricht in etwa internationalen Standards wie N99, EN149 und P3) schützen den Träger wirksam vor Tröpfchenaerosolen, Proteinmolekülen, Viren, Bakterien, Pilzen und Sporen und sogar vor hochgefährlichen Stäuben wie Asbestfasern. Im Gegensatz zu einfachen OP-Masken können solche hochwertigen Filtermasken den Träger schützen – auch vor einem hochansteckenden Erreger wie Masern oder Tuberkulose.

Schutz funktioniert nur, wenn gleichzeitig viele weitere Schutzmaßnahmen getroffen werden: Strikte Hygiene beim Aufsetzen von Maske, Schutzbrille, Handschuhen und Plastikschürzen, ordnungsgemäße Entsorgung möglicherweise kontaminierter Einwegartikel und regelmäßiges Händewaschen. Darüber hinaus muss die Umgebung stets systematisch desinfiziert werden.

Diese Masken werden daher – zusammen mit der gesamten anderen Schutzkleidung – beispielsweise in Quarantänestationen eingesetzt, in denen bereits infizierte Patienten betreut werden.

Das Tragen einer Maske über einer anderen wird als Doppelmaskierung bezeichnet. Normalerweise setzt man zunächst eine OP- bzw. FFP2-Maske auf und darüber dann eine enganliegende Stoffmaske. Wichtig ist, dass die Stoffmaske so gut sitzt, dass sie an den Rändern luftdicht ist. Die Idee dahinter: Zu verhindern, dass Luft an der Maske vorbei ein- oder ausströmt.

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (CDC) hat Tests mit Doppelmasken durchgeführt und ist zu dem Schluss gekommen, dass diese das Infektionsrisiko im Vergleich zu einer einfachen Maske um weitere 95 Prozent senken können. Allerdings funktioniert es nur bei konsequenter Anwendung. Außerdem ist das Tragen einer eng anliegenden Doppelmaske über einen längeren Zeitraum deutlich unangenehmer als das bloße Tragen einer Einzelmaske.

Eine gesetzliche Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln könnte sowohl bei der Umsetzung als auch bei der Kontrolle zu allerlei Problemen führen.

Zwar ist klar, dass FFP2-Masken einen besseren Schutz bieten als OP- oder Stoffmasken, allerdings nur bei richtiger Anwendung. Alle Masken dieser Art sind Einwegmasken. Auch wenn es möglich ist, sie in einem Ofen bei 80 Grad Celsius (176 F) zu sterilisieren, können sie nur wenige Male wiederverwendet werden.

So betont beispielsweise die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA), dass eine Wiederverwendung „grundsätzlich nicht vorgesehen“ sei und nur bei einem „akuten Mangel“ indiziert bzw. eingesetzt werden dürfe.

Die meisten Menschen werden wahrscheinlich nicht jedes Mal, wenn sie mit der Bahn oder dem Bus fahren oder einkaufen gehen, eine neue Maske kaufen – zumal die ohnehin schon hohen Preise für Qualitätsmasken wahrscheinlich steigen werden, da die Maskenanforderungen steigen und es zu Engpässen auf dem Markt kommt.

Es scheint wahrscheinlicher, dass viele Menschen dann nur eine oder wenige Masken kaufen, um der formalen gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen. Diese könnten sie dann wochen- oder monatelang tragen – auch ohne sie zu sterilisieren, zumal dies nicht kontrollierbar ist. In diesem Fall kann es sich als hygienischer erweisen, regelmäßig gewaschene Stoffmasken zu tragen.

Arbeitnehmervertreter werden sich dafür einsetzen, dass Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz gewahrt bleiben.

Dabei spielt die Tatsache eine Rolle, dass die Masken einen höheren Atemwiderstand haben als einfache OP- oder Stoffmasken. Gemäß den in Deutschland geltenden Arbeitsschutzvorschriften dürfen gesunde Mitarbeiter die Masken jeweils nur 75 Minuten lang tragen. Danach haben sie Anspruch auf eine 30-minütige Pause. Auch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung schreibt vor, dass für den Einsatz partikelfiltrierender Halbmasken eine individuelle Gefährdungsbeurteilung, ggf. auch eine arbeitsmedizinische Untersuchung, Voraussetzung ist.

Auch Menschen mit Vorerkrankungen oder Behinderungen wie Atemwegserkrankungen oder verminderter Lungenkapazität sind aus medizinischen Gründen oft nicht in der Lage, partikelfiltrierende Masken zu tragen.

Neben den drei zertifizierten FFP-Maskentypen gibt es weitere Konzepte für Masken, die antiviral wirken. Diese würden jedoch formalen regulatorischen Anforderungen nicht genügen, wenn im öffentlichen Raum eine FFP2-Maskenpflicht eingeführt würde. Selbst wenn sie sich als wirksam erwiesen, fehlte ihnen die erforderliche Zertifizierung.

Eine solche Idee besteht darin, sich die keimtötende Wirkung von Kupfer zunutze zu machen. Dies wird auch von Krankenhäusern genutzt, wo man Türklinken aus Kupfer findet, um Infektionen zu minimieren. Ein Hersteller produziert Masken mit einem feinen Kupfernetz als Filtermaterial.

Ein weiterer Ansatz für den Heimgebrauch besteht darin, Zitronensäure auf eine Gesichtsmaske zu sprühen. Phil Sadler, ein Maschinenbauexperte am Arizona Controlled Environment Agricultural Center, bewirbt diese Idee auf YouTube.

Es ist schon länger bekannt, dass Zitronensäure vor Noroviren schützen kann, die Magen- und Darmerkrankungen verursachen. Beispielsweise kann die Verwendung von Zitronensaft beim Verzehr von Muscheln eine Person vor einer Norovirus-Infektion schützen.

Der US-amerikanische Hygieneartikelhersteller Kimberly-Clark experimentierte in den 1980er und 1990er Jahren mit antiviralen Gesichtstüchern auf Zitronensäurebasis, um saisonalen Erkältungen und Grippe entgegenzuwirken. Sadler erzählte der DW, dass er vor 41 Jahren auch als Freiwilliger an einem entsprechenden Forschungsprojekt auf der McMurdo-Antarktisstation teilgenommen habe. In den letzten 30 Jahren wurde Zitronensäure teilweise auch in in den USA hergestellten N95-Standardmasken als antivirales Mittel eingesetzt.

Alle Masken und Schutzbrillen nützen wenig, wenn die wichtigsten Hygienegrundsätze vernachlässigt werden. Kommt man beispielsweise nach einer langen Bus- oder Bahnfahrt nach Hause, berührt dabei Handläufe und Haltegriffe, nimmt die Maske ab und kratzt sich an der Nase, macht das Tragen der Maske keinen Sinn.

Wer den ganzen Morgen im Büro auf der Computertastatur tippt und dann zum Mittagessen geht, ohne sich vorher die Hände zu waschen, geht ein erhebliches Risiko ein. Dann hätte auch das Tragen einer Maske am Computerarbeitsplatz wenig genützt.

Oftmals tragen Demonstranten auch unterschiedliche Schutzmasken – von einfachen OP-Masken bis hin zu Halbmasken mit Filter.

Chirurgische Masken sind wahrscheinlich nur dazu geeignet, die Identität von Demonstranten zu verschleiern. Wenn die Polizei jedoch Tränengasgranaten verschießt, die ein Aerosol versprühen, können nur FFP3-Filter einen gewissen Schutz bieten. Um zu verhindern, dass das Tränengas in die Augen gelangt, ist eine luftdichte Schutzbrille unbedingt erforderlich.

Arbeitsschutzfilter aus dem Baumarkt bieten keinen wirklichen Schutz. Eine richtige Vollgesichts-Gasmaske mit einem militärischen ABC-Filter würde den Zweck erfüllen.

Und natürlich bietet dies auch einen guten Schutz vor Viren. Aber im Alltag möchte niemand so herumlaufen.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 29. Juni 2021 aktualisiert.